Deutschland-Italien Weltmeisterschaft. Viele Polizisten in der Allianz Arena München

AppF & Julian Ovidiu

Beim 4:1 Sieg Deutschland gegen Italien erfüllen die Nationalspieler mit Eleganz und Leidenschaft die Forderung des Bundestrainers. Und zeigen Kombinationen aus der Feinkostabteilung.

 

Fast 21 Jahre ohne Sieg gegen Italien und nun ein 4:1 Das Testspiel in München gewinnt die deutsche Elf hoch überlegen. Fußball Weltmeister Deutschland hat erstmals nach fast 21 Jahren wieder gegen Italien gewonnen. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw setzte sich am Dienstag in dem Klassiker hochverdient mit 4:1, 2:0 durch. Vor 62 653 Zuschauern in München trafen Toni Kroos 24, Mario Götze 45, Jonas Hector 59. und Mesut Özil 75. per Foulelfmeter zum achten Erfolg gegen die Squadra Azzurra im 33. Duell. Stephan El Shaarawy 83. gelang nur der Ehrentreffer für die Gäste.

Zuletzt hatte es für den DFB im Juni 1995 in Zürich einen Sieg gegen Italien gegeben. Im letzten Spiel vor der Nominierung des vorläufigen Kaders für die EM in Frankreich im Juni zeigte sich die deutsche Auswahl im Vergleich zur 2:3 Niederlage gegen England drei Tage zuvor in Berlin stark verbessert. Löw wird sein vorläufiges Aufgebot am 17. Mai benennen.

 

Und das, obwohl ja auch La Mannschaft, wie die DFB Elf mit Blick auf die nahende EM in Frankreich neuerdings vermarktet wird, irgendwie mitbekommen haben muss, dass es sich bei dem Kick formal um genau das handelte, um ein Testspiel. Noch dazu wählte Löw eine Startelf, die als La Testspiel Mannschaft nicht falsch beschrieben wäre. Dass man etwa eine Dreierkette in der Besetzung Hummels Mustafi Rüdiger sobald wiedersehen wird, ist unwahrscheinlich. Dazu ein Wolfsburger Draxler und ein Hoffenheimer Rudy in der Startelf da war jetzt nicht automatisch das ganz große Selbstvertrauen am Ball.

 

Und das gleiche Manko durfte man dem Münchner Bankangestellten Mario Götze zuschreiben, dessen Startelf-Einsatz von allen DFB-Verantwortlichen als derart alternativlos angekündigt wurde, dass die therapeutischen Gründe offensichtlich waren. Von Pep Guardiola in München missachtet, von Jogi Löw in München gestreichelt, das war der Plan.

 

Dass er aufging, lag allerdings auch an einer kolossalen Fehleinschätzung des Bundestrainers. Italien sei noch mal ein anderes Kaliber als England, hatte Löw gemutmaßt. Er meinte ein größeres Kaliber. Doch dann wurde Italien, um im, zu bleiben, noch nicht mal als Schreckschusspistole in München vorstellig. Quasi: im totalen Testspielmodus. Falls die Deutschen im Sommer, wie es das EM Tableau vorsieht, schon im Viertelfinale wieder auf die Squadra von Antonio Conte treffen, sollten sie sich jedenfalls nicht allzu sicher fühlen. Noch mal 4:1 dürfte es nicht ausgehen.

 

Aber man kann ja immer nur den Gegner schlagen, der einem auf dem Rasen gegenüber steht. Konkret bewerten kann man nur die Gegenwart. Und da bleibt festzuhalten, dass der Ball meist schon ziemlich locker durchs deutsche Mittelfeld lief das war allerdings auch der einzige Mannschaftsteil, der nominell in Bestbesetzung antrat. Mesut Özil und Toni Kroos agierten diesmal ungewohnt defensiv wegen der unpässlichen Sechser Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira, schräg davor ungewohnt zentral war der erstmals als Kapitän aufgebotene Thomas Müller postiert. Und die drei brachten bisweilen Kombinationen hervor wie aus der Feinkostabteilung.

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