Bleiberecht! Dafür demonstrieren Flüchtlinge in München seit Anfang September 2016

Aus Verzweiflung über ihre wirkliche Situation in Deutschland demonstrieren und zelten um die 60 Geflüchtete aus verschiedenen Ländern Afrikas, des nahen und mittleren Ostens friedlich am Sendlinger Tor.  Am 27. September riefen sie zu einer Pressekonferenz auf, zu der etwa 20 Journalisten und die Polizei kamen.

Foto: Julian Ovidiu

Sie wollen in Deutschland bleiben können, die meisten so lange es in ihren Heimaten Krieg, alltäglichen Terror, Verfolgung, systematische Korruption und für sie persönliche Lebensgefahr besteht.  Praktisch keiner hat das eigene Land, die eigene Kultur und die eigene Familie ohne unerträgliche Not verlassen, praktisch alle kommen mit ausschließlich friedlichen Absichten und der Hoffnung nach Sicherheit hier an.  Angekommen erleben sie neben dem Willkommen und der Unterstützung Einiger zunehmend das Misstrauen, die Angst oder das Desinteresse der Anderen.  Dazu kommen die unwürdige Unterbringung, Arbeitsverbote, Aufenthaltsauflagen, mangelnde Sprachkurse behördliche Hindernisläufe und die drohende Rückführung in die Lebensgefahr und das Elend, vor dem sie geflohen sind.  Stopp aller Abschiebungen, Bleiberecht, Integrationsmöglichkeit und Verständnis für ihre Lage.  Das sind ihre wichtigsten Forderungen und Wünsche.  Straftaten aus ihren Reihen lehnen sie kategorisch ab.

 

Wenn es die Lage in ihrer Heimat wieder zulässt, wären viele Geflüchteten die ersten, die freiwillig wieder in ihr Land zurückkehren, um dort das einzubringen, was sie hier an Fertigkeiten und friedlichem Miteinander gelernt hätten.   Es wäre doch eine Win-Win-Situation für alle, wenn sie dann viel Gutes aus Deutschland berichten und mit ihren Deutschkenntnissen Brücken zwischen den Ländern bauen können.  Wenn einige wenige später in Deutschland bleiben wollen, weil sie hier Wurzeln geschlagen und sich assimiliert haben, dann wäre das auch nicht zum Schaden des Landes.
 
So sehen das die Geflüchteten am Sendlinger Tor und wollen für sich und alle anderen Flüchtlinge in ähnlicher Lage mit dieser und weiteren Demonstrationen öffentlich eintreten, um Gehör bei den Menschen, Medien, Behörden und politischen Entscheidungsträgern zu finden.
P.S.

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© AgenturppF und Julian Ovidiu

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